Handwerkzeugschrank

Mein Handwerkzeugschrank ist ein alter nicht mehr so ansehnlicher IKEA- Möbel Unterschrank, der hier zu neuen Ehren gekommen ist. Da er von den Abmessungen her perfekt unter die Hobelbank passt und in seiner Funktion weitgehend brauchbar war, wollte ich nichts komplett Neues bauen.

 

Anfangs habe ich unter den Schrank Rollen gebaut, um ihn beweglicher zu machen und ihn an sonsten erstmal so gelassen, wie er war. Nach geraumer Zeit der Benutzung stellten sich folgende Dinge heraus.

 

  1. Die Rollen haben sich nicht bewährt. Der Schrank wurde ein paar Mal bewegt und, nachdem er seinen optimalen Platz gefunden hatte, kaum noch von der Stelle bewegt. Also wurden die Rollen wieder abgebaut.

     

  2. Der Platz fürs Handwerkzeug war nicht schlecht positioniert. Die Lösung konnte also diesbezüglich so bleiben.

     

  3. Die Schubkästen liefen nicht auf/mit Auszügen, sondern auf Laufleisten aus Holz. Dadurch verkanteten sie leicht, waren schwergängig und ließen sich nicht ganz ausziehen. Hier musste also eine neue Lösung gefunden werden. Passenderweise hatte ich noch mehrere Blum Vollauszüge in der passenden Länge vorrätig. Diese waren allerdings für vorkonfektionierte Metallschubladen gedacht.

    Durch anlegen der Beschläge an der jeweiligen Korpusseite, ergab sich automatisch die Breite, an die die Schubkästen anpasst werden mussten. Damit die Schubladen auf dem Beschlag aufliegen konnten, wurde ein Falz von unten (Innenseite) in die Seitenteile gesägt. Dadurch entfiel an den Seiten die Nut für die Aufnahme des Bodens. Da vorher die Schubladenseiten von innen mit angeschraubten Leisten verbreitert wurden, konnte jetzt der Boden mit einer weitern Leiste (den alten Führungsschienen) von unten verschraubt werden, sodass der Boden wieder fixiert werden konnte und gleichzeitig eine (nicht ganz durchgehende) Nut für die Aufnahme des Beschlags entstand.

    Die Einheit aus Schublade und Beschlag wurde danach in den Korpus eingesetzt und die Befestigungspunkte für die Beschläge (am Korpus) angezeichnet. Jetzt konnten die Beschläge seitlich angeschraubt werden und die Schubkästen eingesetzt werden. Auf eine Kupplung habe ich verzichtet. Leichte Höhendifferenzen wurden durch unterlegen von Furnierstreifen ausgeglichen.

    Die Schubkästen lassen sich wie ein Gedicht öffnen und schließen, Super, ich bin immer wieder über die Beschläge von Blum oder Hettich begeistert, wenn nur der Preis nicht wäre.

     

  4. Ein schöner Nebeneffekt der Schubladeninnenseitenverbreiterung (schönes Wort) war, das man auf die Leisten noch simple mobile Kästen (in der verbleibenden Höhe und Breite) stellen kann. Ich hatte erst so meine Zweifel, ob diese nicht zu hinderlich sind, muss aber sagen, für mich haben sie sich bewährt.

     

  5. Wenn man alle vier Schubkästen voll beladen ausfährt (was durchaus manchmal vorkommt), kippt der Schrank nach vorne. Also musste eine Kippsicherung her. Eine Möglichkeit wäre gewesen, den Schrank seitlich an die Werkbank zu schrauben. Das ist aber zu umständlich, sollte man doch mal hinter den Schrank kommen müssen.

    Meine Lösung ist ein einfacher Winkel aus Reststücken, mit Schaumstoff unterlegt, der einfach zwischen Oberseite des Schranks und Unterseite der Werkbank geklemmt wird. Funktioniert ohne Probleme.