Messerblöcke

Dieses (kleine) Projekt hat mir viel Spaß gemacht. Es gibt eine Menge Fotos zum Baubericht und sogar ein kleines Video zur Funktion.

 

Sicherlich sind sehr viele verschiedene Möglichkeiten zur Gestaltung oder Konstruktion von Messerblöcken vorhanden. Das macht es ja auch interessant.

 

Meine Variante sollte folgende Bedingungen erfüllen:

 

  • ein möglichst eigenständiges Aussehen in Form und Farbe haben

  • leicht zu reinigen bzw., hygienisch sein

  • funktionell und variabel sein.

 

Mit der Eigenständigkeit ist das natürlich so eine Sache. Sicherlich gibt es irgendwo irgend Jemanden der vielleicht schon eine ähnliche Form entworfen hat. Und natürlich kann man das nicht wissen. Wäre mir das allerdings bekannt, würde ich darauf hinweisen.

 

Die Form an sich entstand aus der Überlegung in diesem Fall möglichst wenig „Eckiges“ zu entwerfen und wurde dann per Bleistift erst einmal grob festgehalten und dann zu einer Bauskizze verfeinert, hier im Maßstab 1:1. Diese Skizze war (gewollt) nicht vollständig. Dieses Projekt entwickelte sich noch etwas beim Bau. (Bilder 1-3)

Erst war geplant, die Keile zu verleimen. Das hat mir aber aus hygienischen Gründen nicht so gut gefallen. So ist mir die Idee mit der Schraube, also einer lösbaren Verbindung, um die Reinigung zu verbessern, erst später gekommen.

Die Idee, bzw. die Funktion der Schraube erkennt man sehr gut im Video.

 

Die Messerblöcke stehen auf Gummifüßen, sodass auf der Arbeitsplatte befindliche Feuchtigkeit nicht mit dem Holz in Berührung kommt. (Bild 56)

 

Manchmal kommen vielleicht nicht ganz trockenen Messer in den Block. Damit evtl. Feuchtigkeit aus dem Messerblock entweichen kann, habe ich von unten noch zwei Kanäle in den Block eingebohrt. Evtl. vorhandenes Wasser kann abfließen und es besteht eine dauernde Luftzirkulation, sodass immer wieder alles auch von innen trocknen kann. (Bild 52 u. 54) Diese Idee kam mir ganz zum Schluss.

 

Die Maße der Messerblöcke ergaben sich aus den Maßen der (bis jetzt) zu benutzenden Messer, d.h. deren Länge, Breite und Höhe waren die Orientierungsmaße für die Größe der Schlitze der aufzunehmenden Messer. Es entstand ein großer und ein kleiner Messerblock für eben große und kleine Messer.

Der kleine Messerblock war ursprünglich auch nicht geplant, da aber beim Zuschnitt genug Reste abfielen, wurde dieser kurzerhand auch noch gebaut und eine Aufteilung nach großen und kleinen Messern gewählt.

 

Als weiteres gestalterisches Mittel habe ich als Holzart Esche und Mahagoni verwendet, sodass ein schöner Kontrast entstand.

 

 

 

 

Zum Baubericht:

 

Die Fotos sind an sich aussagekräftig genug, deshalb halte ich den Bericht eher kurz.

 

 

Wie schon erwähnt, sieht man hier die sich verändernde Planung anhand der Skizzen.

 

 

Die übliche Vorbereitung des Holzes, Mahagoni und Esche, wobei eine alte Treppenstufe aus Mahagoni neuem Nutzen zugeführt wird.

In dritten Bild sieht man, das hier eine (sehr kleine) Leimholzplatte entstehen wird. Daran werde ich demnächst die Funktion meiner mobilen Leimholzpresse erklären.

 

 

Hier sieht man meine Schräglehre im Einsatz und die erzielten Ergebnisse.

 

 

Ein kleiner Keil musste unten angeleimt werden, um die richtige Rundung zu erhalten.

 

 

Die Keile und die obere und untere Begrenzung wurden mit Malerkrepp fixiert und dann ein rechter Winkel angeschnitten

 

 

Die hintere und untere Begrenzung wurden, verstärkt durch einen Lamello rechtwinklig verleimt.

 

 

Die Führung und Versenkung für die Schraube, die die Keile zusammenhalten soll, wird gebohrt. Die Schraube läuft genau parallel zur hinteren Begrenzung und endet in der nicht durchgebohrten oberen Begrenzung.

Das Loch in der oberen Begrenzung wird aufgebohrt, sodass man ein Rampamuffe einfügen kann.

Ein Eindrehen der Rampamuffe war so an dieser Stelle nicht möglich. Ich habe es vorher an einem Probestück ausprobiert. Keine Chance. Deshalb habe ich das Loch etwas breiter als die Muffe gebohrt und diese dann mit einem Klebeharzspachtel (Ponal Duo) eingesetzt. So konnte die Muffe auch exakt justiert werden.

 

 

Die obere Begrenzung wird verleimt.

 

 

Die Nuten für die Aufnahme der Messer werden in die Keile gefräst.

 

 

Die Form wird auf ein äußeres Eschebrett übertragen und auf der Bandsäge ausgesägt.

 

 

Die äußeren Eschebretter werden mit der unteren, hinteren und oberen Begrenzung verleimt. Wichtig ist dabei, den nach innen ausgetretenen Leim sofort gründlich mit einem nassen Lappen zu entfernen (Bild 35). Später kommt man kaum noch dran, und die Keile würden nicht hineinpassen.

 

 

Die Keile werden eingesetzt, festgeschraubt und nach dem ausgeschnittenen Eschebrett an der Bandsäge ausgesägt.

 

 

Nach dem Beischleifen der Form am Kantenschleifer werden die Ecken abgerundet und der ganze Block wird noch einmal innen und außen feingeschliffen.

 

 

Das Ergebnis nach dem Schleifen sieht man hier.

 

 

Die Lüftungslöcher werden erst gefräst, weil ausrissfrei, dann nachgebohrt, weil der Fräser natürlich nicht lang genug ist.

In letzten Bild sieht man die Lüftungslöcher in den Keilen rechts und links von dem zentralen Loch, durch das die Schraube für die Keilbefestigung geht.

Im zweiten Bild sieht man sehr schön, dass hier eine Schadstelle mit Knetholz ausgebessert wurde. Ich dachte, das der Fehler im Holz, man sieht ihn schon vorher, nach dem „Formsägen“ wegfallen würde. Leider falsch gedacht. Weiter runterschleifen war auch schlecht möglich, da sonst der Lamello wieder aufgetaucht wäre.

Zum Thema „Retusche“ werde ich demnächst auch einen Artikel einstellen.

 

 

Die Füße werden eingesetzt.

 

 

Die Oberfläche wurde mit Liberon Intensivschutzöl (früher Holzschutzöl) behandelt.

 

Bild 58 – 59

Fertige Messerblöcke.